„Activity“ vom Morgen früh bis am Abend spät…
Betrachtet man das Höhenprofil der diesjährigen Turnerreise, war klar, dass eine grössere Aktivität auf uns zukommen wird. Der nette Buschauffeur brachte uns soweit, bis endlich eine Beiz geöffnet war, obwohl nicht viel Zeit zum Verweilen blieb. Der starke Regen in der Nacht liess nicht viel Gutes hoffen, umso mehr waren wir von den trockenen Bedingungen, die wir beim Berghaus Gurnigel vorfanden, überrascht. Steil ging die erste Etappe hoch auf den Leiterepass; tempomässig sowie auch in Bezug auf die Höhenmeter. Nach den ersten 300 Höhenmeter und vielen Schweissperlen genossen wir den ersten Blick aufs Stockhorn bei einem grossen Biss ins saftige Sandwich. Der Gipfel schien noch weit weg und vor allem schien die zurückgelegte Steigung noch lange nicht der Höhepunkt zu sein.
Bis zum Mittagshalt wurde unterwegs philosophiert und politisiert. Auf einer Alp bevor der Anstieg zum Stockhorn so richtig begann, genossen wir ein paar Sonnenstrahlen und ein feines Picknick. Die Alpbesitzerin bot uns gar einen Tisch und ein „Chäs-Versuecherli“ an. In der Hoffnung, dass sie diesem nicht allzu viele „Chügeli“ beigemischt hat, kauften wir ihr sogar ein Stück Käse ab.
Jetzt begann die richtige Aktivität: der Aufstieg zum Stockhorn. Nach über 900 Höhenmetern nur bergauf lief die Turnerschar in Etappen auf dem Gipfel ein. Stolz blickten wir in den nun dick gewordenen Nebel und stossen auf das Geleistete an.
Kurz vor dem Eindunkeln, jedoch nach Apéro und mehreren Tschiggi-Runden legten wir den Abstieg zur Oberstockenalp zurück, wo uns Vreni und ihre Crew mit einem feinen Nachtessen verwöhnte. Nach Schnitzel-Zugabe hatten dann auch alle genug und wir konnten in die Abend-Aktivitäten starten. Nach 1-2 Tschiggi-Runden gingen wir über zum Spiel „Activity“. Vreni genehmigte sogar ihrer Serviertochter Denise, ein paar Runden mit uns zu spielen. Schliesslich entpuppten sich nebst Schauspielertalenten auch zeichnerische Künstler. Warum man die Darstellung einer Stromgitarre mit einem „Strichmännli“ beginnt, ist mir heute noch ein Rätsel. Hingegen ist es ein leichtes herauszufinden, dass nebenstehende Zeichnung einen Hausarzt darstellt. Oder
Die Müdigkeit schien jeden früher oder später zu übermannen. Die einen schnarchten laut, die anderen ganz laut. Andere kosteten die Nacht so richtig aus und schliefen bis zum feinen Alpfrühstück sogar 3x. Zum Glück mussten wir dafür nicht 3 Übernachtungen zahlen. J
Nach einer kurzen Wanderung am Sonntagmorgen lag eine rund 10 Kilometer lange Trotti-Bike Abfahrt vor uns. Dömu Stauffer hat das Rennen wohl ganz knapp für sich entschieden, da Simu Schlup sich bereits so fest aufs Helene Fischer Konzert gefreut hat, dass er auch einmal „in zerissnen Jeans um die Häuser“ ziehen wollte. Die Bilder des Foto-Finish fehlen schliesslich. Dafür wäre nämlich Bäne II verantwortlich gewesen, der nach einer Trotti-Platte („Gott sei Dank“ heil) den Weg ins Tal zu Fuss fortsetzen musste.
Von Erlenbach brachte uns der Zug nach Interlaken. Der Umtrunk im Hooters hätten wir uns auch sparen können, wusste die Servierdüse ja nicht einmal was eine „Twister-Wasserglace“ ist und musste fürs zusammenrechnen der paar Getränke etwa drei Anläufe nehmen. Egal; umso schöner war dann die gut zweistündige Schifffahrt über den ganzen Thunersee, wobei wir nochmals einen wunderbaren Blick aufs Stockhorn geniessen und von all unseren Aktivitäten plagieren konnten.
Danke allen Teilnehmern! Für mich war es eine lustige und wunderschöne Turnerreise!
Der Tourenleiter
Mätthu Matter